Aristoteles bestimmt Form, Substanz und Ursache als »logos«. Wie ist das zu verstehen? In seiner gangigen Bedeutung meint »logos« eine sprachliche Auserung oder ihren Inhalt, und auch bei Aristoteles ist ein »logos« in aller Regel etwas, das ausgesagt wird. Wie kann etwas Ausgesagtes Substanz und Ursache sein? In der vorliegenden, konzisen Untersuchung geht es um die Klarung dieser in der Literatur bisher weitgehend vernachlassigten oder nicht zufriedenstellend beantworteten Frage. Der Autor gelangt zu der Auffassung, dass die Substanz bei Aristoteles, die er ganz selbstverstandlich als »logos« bestimmt, lediglich das von einer Sache ausgesagte Definiens ist. Aristotelesâ Ontologie wird damit in ein neues Licht geruckt, weil sich zeigt, dass die fur uns heute gelaufige Trennung von Sprache und Welt auf Aristotelesâ Ontologie nur bedingt anwendbar ist. Im Gegensatz zu bestimmten aktuellen philosophischen Stromungen, die auf vielfaltige Weise verhandeln, was es in der Welt gibt, wird daran erinnert, dass Aristoteles seine Antwort hierauf allein an der naturlichen Sprache ausrichtete. Aus diesem Grund ist die aristotelische Substanz logos.
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