Die Werke des Tacitus prägen bis heute das Bild, das die Nachwelt über die frühe römische Kaiserzeit besitzt. Dieses Bild muss jedoch kritisch auf seinen Wahrheitsgehalt geprüft werden. Denn dem eigenen Grundsatz der unparteilichen Berichterstattung bleibt Tacitus bei genauerer Analyse seiner Darstellung häufig nicht treu. Oft unterschwellig vermittelt er bei scheinbarer Objektivität dem Leser seine rein subjektive Deutung der beschriebenen Vorgänge. Anhand der Tiberiusbücher der Annalen stellt das Buch exemplarisch die Techniken dieser Leserlenkung vor. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Charakterdarstellungen der handelnden Personen gelegt. Der zweite, umfangreichere Teil des Werkes widmet sich den Claudiusbüchern der Annalen , die nach Art eines interpretierenden Kommentars kapitelweise unter dem Aspekt der Insinuationskunst analysiert werden.
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