Als Hauptgottheit, Weltschopfer, Gottvater der Polynesier gilt vielfach Tangaloa, audi Taaroa, der in Neuseeland Tangaroa heißt. Die Tahitier und die übrigen Bewohner der Gesellschaftsinseln nannten ihn den größten Gott, der unersduaffen am Anfange aus der alles bededcenden Urnacht emportaudute und alle Dinge ersduuf. Er soll mit seinem Weibe Papa, einem Felsen, alle Götter gezeugt haben, von denen dann Mond, Sterne, Meer, Winde entstanden. Sehr merkwürdig ist eine Sage, nad1 welcher das jahr eine Tochter dieses Urelternpaares war, welche dann mit ihrem eigenen Vater die Monate erzeugte. Die Kinder der letzteren sind dann die Tage. Nad1 einigen Mythen bewohnt der Gott die Sonne oder ist ihr Erschaffer. Nach anderen Sagen hat er die tonganische Inselwelt einst an einer Angel aus dem Meere herausgefischt, gelegentlidm heißt es indessen, z.b. In Samoa, daß er das Land vom Himmel herabgeworfen habe. Als Wohnort wird dem Tangaroa häufig auch der höd'lst6 Himmel zugewiesen. Vielfach wird er als Vogel, der über den Wassern in göttlicher Erhabenheit schwebt, aufgefaßt; das Ei, das er legte, zerfiel und bildete die zahlreichen Inseln oder gilt als Sonne. Es ging audu die Sage, daß er sich ursprünglid1 in einer Muschel befunden habe, deren Sd1ale er von Zeit zu Zeit zersprenge, um die Welt zu vergrößern. Auf Neuseeland gilt Tangaroa als einer der Nachkommen von Rangi und Papa (himmel und Erde). Dieses Paar lag fruher so fest aufeinander, daß alles in dichteste Finsternis gehüllt war. Einem der Kinder aber, Tanev mahuta, dem Vater der Wälder, gelang es, die beiden zu trennen, dadurdn, daß er sich zwischen sie stemmte. Noch heute ragen deshalb seine Beine (die Wälder) zum Himmel empor.
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