Demgemäss sind es hauptsächlich zwei Seiten, nach welchen sich das Spiel betrachten lässt: eine allgemeine, die das rein Mensch liche umfasst, die ewig junge und heitere Ursprünglichkeit und Lebens freude, wie sie in den Kinderspielen immer wieder zum Ausdruck ge langt, und vorzugsweise durch ihre Unwandelbarkeit mitten im Wechsel und Verschwinden der Dinge unsern Glauben an das Edle in der menschlichen Natur befestigt, Herz und Gemüth mit einem innigen Gefühl der Freude an dem Höheren und Unverwüstlichen im Men schen erfüllt mit einem Wort, unser sittliches und poetisches Wohl gefallen in hohem Grade erregt und unterhält; und zweitens eine besondere, in Hinsicht auf die Zwecke und Anforderungen des menschlichen Lebens, wie solche seit Jahrtausenden von den edelsten Geistern allenthalben erkannt und im Eifer für die heilige Wahrheit, im Interesse der Erziehung und Fortbildung einer Nation, im frommen Glauben an die Stetigkeit und Dauer in der Entwickelung der ge sammten Menschheit immer neuerdings aufgestellt oder festgehalten und ihrer Verwirklichung näher gebracht worden sind. Letzteren Gesichtspunkt für das Spiel wollen wir kurzweg als den pädagogischen bezeichnen, und wir werden nach dieser einfachen Anordnung für unsere Darstellung der althellenischen Knabenspiele auf der Grund lage des allgemein Menschlichen, wie es dem Spiel in alten und neuen Zeiten eigen ist, auch eine Richtschnur für die Beurtheilung der er zieherischen Bedeutung der Spiele zu gewinnen suchen.
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