Von der antike bis an die schwelle der moderne wurden politische ordnungen immer wieder im rückgriff auf die schillernde semantik von 'natur' bestimmt. Was lange zeit als obsolet galt, erlebt in der politischen rhetorik unserer tage eine erstaunliche renaissance. Durch die rekonstruktion der politischen funktionalisierung von natur in einem weiten spektrum historischer fallbeispiele bieten die beiträge des bandes eine arch鋙logie heutiger debatten. In der geschichte wurde natur zum einen als normatives modell herangezogen, um politische ordnung zu legitimieren, zum anderen erschien sie als eine anarchische gegenkraft, die durch politisch-kulturelle ordnungsleistungen gezähmt werden muss. Zudem gilt: wer sich in politischen diskussionen auf natur beruft, unterstellt gegebenheiten, die sich menschlicher verfügungsmacht entziehen.
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