Dante stellte sich einst vor, dass sich tief in der hölle, im höllenkreis der "trügerischen ratgeber", die kleinen lichter (lucciole) der bösen seelen tummelten, fernab vom großen und einzigartigen licht (luce), das uns im paradies versprochen ist. Es sieht ganz so aus, als ob die neuzeitliche geschichte dieses verhältnis auf den kopf gestellt hat: die "trügerischen ratgeber" tummeln sich triumphierend in den strahlen des großen lichts (etwa des fernsehens), während das machtlose volk wie glühwürmchen in der dunkelheit umherirrt.ier paolo pasolini hat über dieses verhältnis zwischen den kraftvollen lichtern der macht und dem fortlebenden dämmerschein der gegenmächte nachgedacht. Doch schließlich verlor er den glauben an diesen widerstand in einem berühmten text aus dem jahr 1975 über das verschwinden der glühwürmchen. In jüngerer zeit hat giorgio agamben diesen politischen pessimismus untermauert, angefangen mit seinen texten über die "zerstörung der erfahrung" bis hin zu seinen analysen der "herrschaft" und der "herrlichkeit".ieser düsteren vorhersage über unser "unbehagen in der kultur" soll hier widersprochen werden.
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