Der Beitrag unternimmt es, ausgehend von einer Bestimmung der Begriffe Vertrauen und Misstrauen uber die Unterscheidung von drei Modi des Vertrauens (reflexiv, habituell, fungierend), Vertrauen als im Kern mehrdimensionales Phanomen zu verstehen. Darauf aufbauend wird angesichts der Ambivalenz von Vertrauen und Misstrauen, insofern beide sowohl als Kooperationsressource wie auch als Kooperationsrestriktion wirksam werden konnen, den Entstehungsbedingungen und Entstehungskonstellationen von Vertrauensverlust und Misstrauen nachgegangen, um die Konturen von Vertrauenskrisen sowohl in personalen als auch in institutionellen Konstellationen skizzieren zu konnen. Das dabei beobachtbare Spannungsverhaltnis von individuellen Handlungsvollzugen und strukturellen Rahmenbedingungen von Vertrauensgaben wie Vertrauensentzugen eroffnet die Perspektive fur das Paradoxon einer Institutionalisierung von Misstrauen als vertrauensbildender Masnahme und ermoglicht es daruber hinaus, Hinweise auf fordernde Rahmenbedingungen fur die Etablierung von Vertrauenskulturen in personalen und institutionellen Kontexten zu geben.
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