Wie konnen Metaphern und Tropen im geisteswissenschaftlichen Diskurs des 18. Jahrhunderts systematisiert werden? Welche Funktion sollen sie in der Vermittlung zwischen Vernunft und Einbildungskraft ubernehmen? Im 18. Jahrhundert weiteten sich die ursprunglich 'begrifflichen' wissenschaftlichen Metaphern zusehends zu 'sinnlichen' Metaphern aus, indem sie zugleich den von der Dichtkunst und Literatur gestellten Anspruchen folgten. Vor allem in Frankreich entwickelte sich die wissenschaftliche Metapher zum Vehikel fur Analogiebildungen zwischen dem Mikrokosmos in der Natur und den Makrokosmos der menschlichen Gesellschaft und bereicherte so den okonomisch-politischen Diskurs. Theoretiker wie Baumgarten, Mendelssohn, Herder u.a. beschaftigten sich intensiv mit der Gegenuberstellung von eigentlicher und ubertragener Bedeutung. Die Beitrage dieses Bandes setzen sich nicht nur mit allgemeinen Kategorien wie z.B. 'scala naturae' oder 'Entwicklung' auseinander, sondern greifen auch fachspezifische Begriffe aus der Diskussion uber Kunst oder sozialokonomische Fragen bzw. aus dem literarischen und dem medizinischen Bereich auf und erortern ihre Evolution aus einer modernen Perspektive.
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