Die katholische Kirche in der DDR war zu kaum einer Zeit stärkerem weltanschaulichen Druck ausgesetzt als während der 1950er Jahre. In der Hochphase des Kalten Krieges zielte die Religionspolitik des SED-Regimes auf die vollständige Verdrängung des Christentums aus dem öffentlichen Leben. Zugleich geriet die katholische Kirche in den Sog der Diktaturkrise des 17. Juni 1953, der deutschlandpolitischen Spannungen und damit des globalen Ost-West-Konflikts. Im Alltag sah sich die kleine katholische Minderheit dem mühsamen Aufbau neuer Diasporagemeinden gegenüber, um den Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen auch seelsorglich zu integrieren. ie ostdeutschen Bischöfe richteten in dieser Phase ihr Augenmerk auf die klare weltanschauliche Distanz zum SED-Regime und die Bewahrung der bedrohten Pfarrseelsorge und Caritas.
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