Welche folgen hatte die verbürgerlichung der deutschen juden im 19. Jahrhundert auf das geschlechterverhältnis? inwiefern waren einbindung, erfahrung und verarbeitung dieses prozesses unterschiedlich für jüdische männer und frauen? diesen für das verständnis der deutsch-jüdischen geschichte zentralen fragen wird in dem band ebenso nachgegangen wie den auswirkungen, die verfolgung, vertreibung und massenmord im 20. Jahrhundert auf die geschlechterbilder und -rollen innerhalb der jüdischen gemeinschaft hatten und inwiefern sich deren langfristige spuren bis in die gegenwart nachweisen lassen. Ein konsequent geschlechtergeschichtlicher blick trägt dazu bei, vermeintliche gewissheiten, etablierte periodisierungen und verbreitete interpretationen zu überprüfen - und eröffnet so auch für die deutsch-jüdische geschichte eine ganze reihe neuer perspektiven und chancen.
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