Mit "Hymen" liegt in der historisch-kritischen Edition der Werke Ferdinand von Saars (1833-1906) erstmals eine Erzählung aus dem Spätwerk des Dichters vor. Damit beleuchtet diese Ausgabe die letzten Lebensjahre des Wiener Dichters, die von Krankheit und Resignation überschattet waren. Saar befaßt sich aber noch im Alter mit der Thematik jugendlicher Reife und mißglückter Partnerwahl. Hierbei werden die gesellschaftlichen, psychologischen und sozialen Entwicklungen im Wien der Jahrhundertwende kunstvoll mit uralten Motiven der abendländischen Kultur verwoben. Psychoanalyse und die Wiener Frauenfrage spiegeln sich in der Erzählung ebenso wie griechische Mythen und die Philosophie Schopenhauers. Ein textkritische Apparat sowie die Darlegung der Stoffgeschichte gehen besonders auf die Entstehung der Erzählung ein.
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