Husserls "Logische Untersuchungen" sind eines der folgenreichsten Werke der neueren Philosophiegeschichte. Mit dem ersten Erscheinen in den Jahren 1900 und 1901 (Max Niemeyer Verlag, Halle/Saale) nimmt jene Schule ihren Anfang, deren Name im Untertitel des zweiten Bandes zum ersten Mal sinnfällig wird: die Phänomenologie. Husserl sah damals in diesem Werk "Versuche zur Neubegründung der reinen Logik und Erkenntnistheorie", die den Grund zu einem größeren Gedankengebäude zu legen imstande waren. Sie wollten freilich kein bloßes Programm sein, sondern "Fundamentalarbeit an den unmittelbar erschauten und ergriffenen Sachen" darstellen. Die weitere Arbeit an der Ausprägung der phänomenologischen Philosophie führte schon nach wenigen Jahren zu neuen Problemen, zu vertieften Erkenntnissen und zu schärferen Formulierungen.
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