In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich in der Geschichtswissenschaft "Frühe Neuzeit" als Epochenbegriff für die Zeit von ca. 1500 bis ca. 1800 weitgehend durchgesetzt. Zum Erfolg des Epochenbegriffs gehört, dass er auch in zahlreichen historischen Teildisziplinen Verbreitung fand, in denen sich für diesen Zeitraum sehr unterschiedliche Bezeichnungen eingebürgert hatten. Im vorliegenden Band wird "Frühe Neuzeit" interdisziplinär diskutiert und in wissens-, literatur- und kunst-, konfessions-, raum-, politik- und wirtschaftsgeschichtlichen Kontexten thematisiert. In einer Zeit, in der die Globalisierung die Welt und folglich auch die Weltgeschichte stärker ins Blickfeld rückt, muss zudem die Frage gestellt werden, ob "Frühe Neuzeit" als eine zunächst auf Mitteleuropa bezogene Epoche auch in den Geschichten anderer Weltgegenden - etwa dem indischen, atlantischen und japanischen Raum - als Epochenbezeichnung brauchbar ist.
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