Das gegenwärtig zunehmende Auseinanderdriften von Kulturwissenschaft und Humanbiologie verdeutlicht das noch immer bestehende Desiderat einer integrativen Anthropologie, die dualistische ebenso wie reduktionistische Konzeptionen zu überwinden vermag. Der vorliegende Band, hervorgegangen aus einer interdisziplinären Projektgruppe an der Universität Heidelberg, lotet aus, welche Rolle das neue Paradigma der Verkörperung für die Fundierung einer solchen Anthropologie spielen kann. Aus der Perspektive so unterschiedlicher Disziplinen wie Philosophie, Theologie, Psychologie, Neurobiologie, Biomechanik und Paläoanthropologie untersuchen die Autoren, welche Bedeutung der konstitutionelle Aufbau des Leibes für zentrale anthropologische Forschungsfragen hat. Die Einheit von Wahrnehmung und Bewegung, die Entstehung von Sprache und Denken und die Evolution des Menschen stehen dabei im Vordergrund. Der Ansatz bei der Verkörperung des Menschen bildet belastbare Brücken zwischen den verschiedenen disziplinären Anthropologien und erschließt neue Perspektiven für die zukünftige anthropologische Forschung.
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