Online, offline, Linienflug, rote Linie, Richtlinie, Horizont – in unserer Sprache und unserem Alltag sind Linien omnipräsent. Auch in Künsten, Philosophie und Wissenschaften spielen sie eine zentrale Rolle. Sie sind grundlegend wie Bild, Schrift oder Zahl. Aus der Selbstverständlichkeit, mit der sie unsere Orientierung steuern, unser Denken ordnen und unserer visuellen Erfahrung Gestalt geben, hebt der Band einen komplexen Zusammenhang heraus: Er führt in Texte aus verschiedenen historischen Zusammenhängen ein, in denen Begriff und Phänomen der Linie ausdrücklich und exemplarisch zum Gegenstand von Theoriebildung werden. Linien wirken als elementare Mittel der Welterschließung, doch erfüllen sie diese Funktion in unterschiedlichen Feldern auf jeweils andere Weise. Dieser Heterogenität trägt die Konzentration auf fünf ausgewählte Schwerpunkte Rechnung: auf Mathematik/Geometrie, Philosophie, Ethnographie/Anthropologie, Geographie/Kartographie, Kunsttheorie und -wissenschaft. Prägnanz und Leistung der jeweiligen Reflexionen werden ebenso gezeigt wie faszinierende Querverbindungen zwischen den einzelnen Bereichen. Das Buch wendet sich insbesondere an WissenschaftlerInnen (Literatur-, Kunst- und Bildwissenschaft, Mathematik, Philosophie) sowie an ein breites kulturwissenschaftlich interessiertes Publikum.
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