Während es bei dem auch heute umstrittenen Thema "Paulus in Rom" meistens um den Tod des Apostels geht, richtet sich der Vortrag auf die Frage, was Paulus eigentlich in Rom wollte und wie er dort wirkte. Die Antwort hängt methodisch von den historischen Quellen ab. Es gibt deren zwei: die Apostelgeschichte des Lukas, die aber mit der Ankunft des Paulus in Rom abbricht. Für die Forschung ist bezeichnend, dass die andere Quelle, die des Philipperbriefes, bisher nur wenig erschlossen ist. Eine solche Erschließung erfordert dessen Zulassung als in Rom abgefasst, sowie eine literarische Analyse und damit eine Rekonstruktion der in diesem Brief vorliegenden Geschichte des Briefes. Diese historisch-literarische Rekonstruktion ergibt einen auch theologisch fundierten Geschichtsbericht, dessen drei Dimensionen von Vorgeschichte, Gegenwart und Zukunft die Anfrage der Philipper nach der Situation des Paulus (1,12) umfassend und eindrucksvoll beantwortet.
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