Die Beiträge des zweiten Symposions beziehen sich vorwiegend auf den Zeitraum von 1848/49 bis 1914/18. Geprägt durch die Enttäuschung über die fehlgeschlagene bürgerliche Revolution und bestimmt vom Unbehagen über spezifische innen- und außenpolitische Entwicklungen in Mitteleuropa, erweist er sich als Inkubationszeit eines politisch funktionalisierten Antisemitismus, der sich im deutschen Kaiserreich wie in der Doppelmonarchie seit der Mittel der 1870er Jahre ausbreitete. Dieser rasch erstarkende Antisemitismus schlug sich in der Literatur ebenso nieder wie die verschiedenen jüdischen Reaktionen auf die antisemitische Agitation, Ideologie, Bewegung -- Assimilation, Identitätskrise, sozialistische und zionistische Lösungsprogramme.
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