Seit über hundert Jahren wartet eine interessierte Öffentlichkeit auf eine umfassende, kritische, kommentierte Edition der Briefe Wilhelm von Humboldts. Die lange Reihe prominenter Akteure der Goethe-Zeit (bzw. der Napoleonischen Ära), die zu den Briefpartnern dieses Staatsmannes, Bildungsreformers und Sprachforschers zählen, sowie die Vielfalt der Themen – neben den bereits genannten sind dies vor allem Philosophie, Literatur, Philologie, bildende Kunst, Politik, diplomatische Korrespondenz, Geschichte – und nicht zuletzt die literarischen Qualitäten der Brieftexte selbst machen dieses umfangreiche Briefcorpus zu einem der bedeutendsten der Epoche: ein Zeitgemälde auf höchstem Niveau. Die Ausgabe wird in drei Abteilungen erscheinen: I. Jugendbriefe, Brautzeit, erste Ehejahre (1781–1802) II. Amtszeit (1802–1819) III. Altersmuße (1820–1835). Die I. Abteilung wird fünf Bände umfassen. Band 1 beginnt mit Briefen des 13-jährigen Knaben; erster Schwerpunkt ist die Reihe schwärmerischer Briefe an Henriette Herz und weitere Mitglieder der „Verbindung“, einer Vereinigung zur gegenseitigen moralischen Vervollkommnung, die Humboldt bis zur Verlobung mit Karoline von Dacheröden intensiv beschäftigte; danach stehen die Briefe an die Braut im Vordergrund. Außerdem spielen die Briefe an Georg Forster und Friedrich Heinrich Jacobi eine wichtige Rolle; auch die später umfangreiche Korrespondenz mit Carl Gustaf von Brinkman beginnt bereits in dieser Periode. Mit der Eheschließung im Juni 1791 wird der Band abgeschlossen. Der Band enthält 198 Briefe, davon 21 bisher ungedruckte.
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