----- 给他的朋友
"An seine Freunde" - wer da Zeugnisse dessen, was wir Freundschaft nennen, erwartet, wird sich ein wenig enttäuscht finden. Abgesehen von Briefen an seine Gattin Terentina und seinen Freigelassenen Tiro, die eine Sonderstellung einnehmen, gibt sich Cicero nur einigen wenigen Partnern gegenüber ganz so, wie er ist, und das ist doch das, was wir bei einem Freund voraussetzen: Unbefangenheit und Unverstelltheit. Die große Masse seiner Briefe ist zweckgebunden, trägt mehr oder weniger formellen Charakter. Da gilt es, das eigene politische Handeln zu rechtfertigen, das persönliche Verdienst ins rechte Licht zu rücken, Differenzen mit politischen "Freunden" auszufechten, Beziehungen für sich und andere auszuwerten,den politischen Gesinnungsgenossen bei der Stange zu halten oder zu fördern und was dergleichen mehr ist.
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