Daß die fundamentalen Erscheinungen der Vererbung sich als so außerordentlich einfach erwiesen haben, bestärkt uns in der Hoffnung, es möge schließlich doch noch gelingen, ins Innere der Natur einzu dringen. Ihre vielzitierte Unergründlichkeit hat sich als eine Illusion erwiesen, die hervorgerufen wurde durch unsere Unwissenheit. Das gibt uns Mut. Wäre die Welt, in der wir leben, ein so kompliziertes Gebilde, wie manch einer uns glauben machen möchte, so müßte man bezweifeln, daß die Biologie jemals eine exakte Wissenschaft werden könnte. Ich persönlich habe nichts für die Behauptung übrig, daß „das Problem der Entwicklung ein Problem ist, welches dem Biologen keine Ruhe läßt, obwohl, je länger er daran arbeitet, in desto weiterer Ferne seine Lösung entschwindet. Im Gegenteil, die Ergebnisse der letzten Jahre und die Methoden, durch die diese Ergebnisse gewonnen worden sind, haben uns der Lösung einer der wichtigsten Fragen der Entwicklung, des Vererbungsproblems, in verhältnismäßig kurzer Zeit näher gebracht, als es vor wenig Jahren überhaupt möglich erschien. Daß neue Probleme und neue Ausblicke im Verlaufe der Untersuchungen auf getaucht sind was bei jeder fortschreitenden Wissenschaft der Fall sein muß, wie in der Chemie und der Physik z. B. Versteht sich von selbst, aber nur ein alles verneinender Geist kann behaupten, ein solcher Fortschritt bedeute, daß die Lösung unseres Problems in der Ferne entschwinde.
{{comment.content}}