Es mangelt heute keineswegs an philosophiehistorischen Werken; wer daher mit einer neuen Geschichte der Philosophie auf den Plan tritt, muß einen besonderen Grund dafür haben. Das vorliegende Buch glaubt nun in der Tat einem vorhandenen Bedürfnis entgegenzukommen; es will die Lücke ausfüllen, die gegenwärtig zwischen den großen Werken von Uebericeg-Heinze, J. E. Erdmann, Eduard Zeller, Kuno Fischer auf der einen, den kleineren Kompendien und Abrissen von Schwegler, Kirchner e tutti quanti auf der anderen Seite klafft. Gerade der vielgebrauchte Schwegler, der seinerzeit eine respektable Leistung darstellte und seine praktische Brauchbarkeit durch die zahlreichen, ihm zu Teil gewordenen Auflagen bewiesen hat, ist heute, 45 Jahre nach dem Tode seines Verfassers, gänzlich veraltet: woran auch die verhältnismäßig geringfügigen Ergänzungen Sterns wenig geändert haben. Er, der von den Fachmännern nur mit einem gewissen verächtlichen Lächeln genannt zu werden pflegt, sollte allmählich aus dem Bücherfach unserer Studenten und sonstigen Liebhaber der Philosophie verschwinden.
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