Im Laufe der letzten Jahre sind zahlreiche Publikationen grösseren Umfangs erschienen, in denen die merkwürdigen Eigenschaften der radioaktiven Substanzen zusammenfassend beschrieben werden. Unter allen diesen Werken nimmt Rutherfords Radioactivity unstreitig die erste Stelle ein. Was dieses Buch vor anderen auszeichnet, ist insbesondere die konsequent durchgeführte logische Verknüpfung sämtlicher beobachteten Tatsachen mit Hilfe der vom Verfasser zuerst aufgestellten, ebenso kühnen wie fruchtbaren Theorie vom Zerfall der Atome. Hierzu kommt, dass der Gegenstand an keiner anderen Stelle eine gleich erschöpfende und übersichtliche Behandlung erfahren hat. Es war daher begreiflich, dass in deutschen Besprechungen vielfach dem Wunsche nach einer Übersetzung des ausgezeichneten Werkes Ausdruck gegeben wurde. Mit der vorliegenden Bearbeitung, der die vor Jahresfrist erschienene zweite Auflage des englischen Originals zugrunde Hegt, soll diesem Wunsche Rechnung getragen werden.Im Texte wurden keine wesentlichen Änderungen vorgenommen. Kleinere Irrtümer lind Druckfehler, die mir auffielen, habe ich im Einverständnisse mit dem Verfasser berichtigt. Hinzugekommen ist eine Reihe von Anmerkungen, in denen über die wichtigsten Resultate der neuesten Untersuchungen auf dem Gebiete der Radioaktivität berichtet wird. Herr Rutherford war so gütig, selbst den grössten Teil dieser Ergänzungen zur deutschen Ausgabe beizusteuern; sie sind durch Kursivdruck als Zusätze besonders gekennzeichnet worden.Bekanntlich stammt die herrschende Nomenklatur in der Leine von der Radioaktivität grossenteils von englischen und französischen Autoren. Die Verdeutschung der von diesen eingeführten Ausdrücke war hie und da mit einigen Schwierigkeiten verknüpft. In der einschlägigen Literatur unseres Sprachgebietes begegnet man leider nicht selten einer Terminologie, die geeignet ist, zu Missverständnissen Anlass zu geben und bisweilen selbst gegen elementare Regeln der deutschen Sprache verstösst.
{{comment.content}}