Unter Psychophysik verstehe ich gemäss der, im L. Kapitel ausführlicher gegebenen, Erklärung eine Lehre, die, obwohl der Aufgabe nach uralt, doch in Betreif der Fassung und Behandlung dieser Aufgabe sich hier insoweit als eine neue darstellt, dass man den neuen Namen dafür nicht unpassend und nicht unnothig finden dürfte, kurz eine exacte Lehre von den Beziehungen zwischen Leib und Seele.Als exacte Lehre hat die Psychopliysik wie die Physik auf Erfahrung und mathematischer Verknüpfung erfahrungsmässiger Thatsaohen, welche ein Mass des von der Erfahrung Gebotenen fodert, zu fassen, und, soweit solches noch nicht zu Gebote steht, es zu suchen. Nachdem nun das Mass bezüglich der physischen Grossen schon gegeben ist, wird die erste und Hauptaufgabe die ser Schrift die Feststellung des Masses bezüglich der psychisehen Grössen sein, wo es bisher noch vermisst war; die Zweite, auf die Anwendungeii und Ausführungen einzugehen, welche sich daran knüpfen.Es wird sich zeigen, dass die Feststellung des psychischen Masses keine blosse Sache des Studirtisches oder philosophischen Apercus ist, sondern eine breite erfahrungsmässige Unterlage fodert. Diese glaube ich hier nach fremden und eigenen Untersuchungen insoweit zulanglicli gegeben zu haben, dass das Princip des Masses sicher gestellt ist, von den Anwendungeij aber so viel, dass auch der Nutzen dieses Masses anzuerkennen sein wird.
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