Über das dringende Bedürfnis nach einem Hilfsmittel zur Bin fiihrung in das Studium der neueren Geschichte besteht kein Zweifel. Da Bnicht schon mehrere lebensfähige Konkurrenzwerke auf diesem Gebiete erschienen sind, liegt vorzugsweise an der Schwierigkeit des Unternehmens. In der Tat, wiirde man an ein solches die gleichen wissenschaftlichen Ansprüche stellen wie an die abschlieBende Behandlung einer begrenzten Geschichtsperiode oder gar an eine Spezialuntersuchung, so wäre kein Historiker der Gegenwart einer solchen Aufgabe gewachsen. Denn selbst das arbeitsreichste Gelehrtenleben wäre zu kurz, um in den vielen auseinanderliegenden Gebieten eine so eingehende und selbständige Quellen und Literatur kenntnis zu erwerben, wie sie im einzelnen sonderfach gefordert, aber sogar hier nur durch jahrelangen rastlosen Flei Bgewonnen wird. Wer sich trotzdem an die vorliegende Arbeit wagt, mu Bsich darum Ziele stecken, die nicht von vornherein unerreichbar sind; er kann namentlich nicht fiir tunlichst viele Spezialforschungen Vorarbeiten und fertige Regeln liefern wollen. Vielmehr habe ich drei Zwecken zu dienen gesucht. Erstens wollte ich das Augenmerk auf gewisse durchgehends und von Spezialthemen unabhängig wichtige Fragen lenken. Zweitens wollte ich studierende, aber auch andere Liebhaber der Geschichtswissenschaft über neuzeitliche Quellen und Literatur unterrichten und damit die ersten Wege eigenen Forschens erleichtern. Drittens wollte ich in beschränktem Umfange auch ein Nachschlagebuch schaffen. Denn einmal gibt es z. B. auf bibliographischem Gebiete eine Reihe Angaben, die man fortwährend braucht, aber meist nicht zur Hand hat und höchstens mechanisch auswendig lernen könnte; auBerdem bin ich natürlich auf zahlreiche entlegene Dinge und Notizen gestoBen, welche ich im Zusammenhange des jetzigen Buches den Spezialinteressenten zugänglich zu machen wünschte und namentlich in den Anmerkungen untergebracht habe.
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